Samstag, 18. Juni 2011

Serienstreuung

... kommt auf meine Liste der nervigsten Ausdrücke. Wollt ihr wissen, warum?
Weil ich es inzwischen in jeder zweiten Rezession über Objektive lese. Die Linse macht keine scharfen Bilder => Serienstreuung. Randschärfe ist furchtbar => Serienstreuung. Es regnet => Serienstreuung...

Ich habe vor einiger Zeit zwei sehr gute Artikel gelesen (This Lens is soft & How to test a lens), wo Roger Cicala von LensRentals.com, darüber schreibt, wie es zu solchen Aussagen kommen kann. Und glaubt mir, der muss es wissen! Schließlich gingen tausende Objektive und Kameras durch seine Hände. Wer mit englisch etwas Probleme hat, für den möchte ich hier eine kleine Zusammenfassung geben:

Serienstreuung: Jeder Hersteller hat bekanntlich bestimmte Toleranzgrenzen, in denen er seine Produkte als gerade noch akzeptabel (ohne negative Deutung) bezeichnet. Sagen wir der Wert 100 wäre das Optimum. Die Toleranz des Herstellers liegt bei (sagen wir mal) +-3.

Mal angenommen, meine Kamera kommt tatsächlich auf den Wert 100. Auch mein Objektiv hat Null Fehlertoleranz (= 100). Bingo, ich hab Glück und eine super Kombination erwischt.

Doch wieso lesen wir dann so oft, dass es bei Leuten nicht klappt? Ganz einfach: Mal angenommen, jemand hat eine Kamera die einen Wert von 97 erreicht. Dazu hat er aber ein Objektiv, dessen Wert bei 103 liegt. Beides also vollkommen im Toleranzbereich der Hersteller und somit auch Fehlerfrei. In der Kombination gleichen sich diese Fehler auch nahezu vollständig aus. 

Wenn sich derjenige jetzt aber ein neues Objektiv kauft, dessen Wert vielleicht auch bei 97 (immernoch innerhalb der Herstellertoleranz) liegt, funktioniert das Ganze auf einmal nicht mehr, obwohl alle (!) seine Objektive bisher scharf waren. Und schon geht es wieder los. Schlechte Qualitätskontrolle. Unscharf. Serienstreuung...

In meinen Augen ist die , der Test mit einem Objektiv und verschiedenen Kameras untermauert diese Argumentation ungemein. Die Ergebnisse, die dabei heraus gekommen sind, sprechen für sich...

In diesem Sinne!

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