Dienstag, 16. November 2010

Für jeden Zweck das richtige Format

Wer Fotos macht, steht manchmal, wer sie bearbeitet und vielleicht noch ins Internet stellt, öfter vor der Frage nach dem richtigen Dateityp.


Wieso gibt es verschiedene Bildformate, was sind ihre Vor- und Nachteile und welches Format ist für welchen Zweck am Sinnvollsten? Dieser Frage möchte ich mich heute einmal widmen, denn neben JPG gibt es noch einige weitere Formate, die durchaus mal genannt werden sollten!

Deswegen möchte ich euch heute anhand von ein paar Beispielen die Eigenheiten der verschiedenen Typen aufzeigen. Ich beschränke mich mal auf die Gängigsten! Wen das Thema mehr interessiert, findet bei jedem Format den Link zum entsprechenden Wikipedia-Artikel!

BMP (Bitmap)
Noch bekannt aus früher Windows Zeit. Damals war es das Standardformat für Bilder. Ähnlich wie die WAV Datei jede einzelne Frequenz speichert, speichert das BMP jeden einzelnen Pixel an der entsprechenden Stelle. Dadurch entsteht zwar kein Qualitätsverlust, allerdings werden die Dateigrößen enorm.

Vorteile Nachteile
+ Kein Qualitätsverlust - Dateigrößen
+ Weit Verbreitet - Keine Zusatzinformationen gespeichert

- Keine Transparenz


JPEG (Joint Photographic Experts Group)
Der Nachfolger des BMP. Im Laufe der Zeit nahm das JPG die Spitzenposition der Bildformate ein. Ähnlich wie die MP3 Datei die WAV verdrängte., indem die nicht benötigte Informationen weggelassen werden. Dies spart einerseits Platz, andererseits verschlechtert sich die Qualität bei jeder Kompression.

Vorteile Nachteile
+ Dateigröße - Keine Transparenz
+ Weit verbreitet - Qualitätsverlust
+ Gute Qualität


PNG (Ping - Portable Network Graphic)
Eine Mischung aus BMP & JPG. Dieses Format vereinigt die guten Eigenschaften der beiden oben genannten, und minimiert ihre Nachteile.

Vorteile Nachteile
+ Unterstützt TransparenzenMittlere Dateigröße
+ Weit verbreitet - Keine Unterstützung von CMYK
+ Kein Qualitätsverlust - Wird teilweise von Browsern nicht unterstützt (IE 6.0)


GIF (Graphics Interchange Format)
Das Urgestein (1987) der Animationen... Dieses Bildformat wurde lange Zeit verwendet, um dynamische Inhalte wieder zu geben. Die gute Kompressionsrate ist aber auf eine patentierte Technologie zurück zu führen. Dieses Patent ist aber in der Zwischenzeit abgelaufen und so können GIFs frei verwendet werden. Allerdings ist dieses Format alles andere als modern. Im Bereich der Einzelbilder hat sich hier das PNG behauptet - im Bereich der Animation ist Flash um Welten voraus...

Vorteile Nachteile
+ Animationen möglich... - ...jedoch ohne Sound o.Ä.
+ Gut geeignet für das Web - Farbraum von nur 256 Farben
+ Verlustfreie Kompression
+ Transparenz


TIFF (Taged Image File Format)
Ein weit verbreitetes, aber umständliches Dateiformat. Es wird überwiegend im Druckbereich  verwendet, da es viele Informationen beinhalten kann. Einige Fotokameras verwenden dieses Format heute noch.

Vorteile Nachteile
+ Transparenzen werden unterstützt - Mittlere bis große Dateigröße
+ Gut für die Weitergabe (Druck) - Kompatibilität
+ Kein Qualitätsverlust
+ Ebenen werden unterstützt


PSD (Photoshop Document)
Das Standardformat von Photoshop. Groß & schwerfällig, dafür aber mit nahezu der kompletten Suite von Adobe kompatibel. Wer also in Photoshop eine Datei erstellt, kann daraus z.B. in Encore ein DVD Menü erstellen oder in Premiere oder After Effects einen Film machen. Wer Bildbearbeitung betreibt, wird um dieses Format kaum herum kommen, es aber auf jeden Fall zu schätzen wissen!

Vorteile Nachteile
+ Kein Qualitätsverlust - Dateigrößen
+ Ebenen - Kein Thumbnail im Explorer
+ Stile & alle anderen Photoshop-Gimmicks
+ Gut für die Weitergabe geeignet


RAW (Rohdaten)
Ein Überbegriff für verschiedene Formate im Bereich der Fotografie. Je nach Hersteller haben sie auch verschiedene Endungen: CR2 (Canon), NEF (Nikon),  ORF (Olympus) RAW (Panasonic)... Bei diesem "Format" handelt es sich um Roh-Daten einer (meist) DSLR. Im Unterschied zu JPEGs oder Tiffs handelt es sich um (fast) unbearbeitete Daten aus der Kamera, die wesentlich mehr Informationen enthalten als eben die fertig entwickelten JPEGs.

Vorteile Nachteile
+ Höchste Qualität - Dateigrößen
+ Nicht veränderbar (abspeichern) - Nicht veränderbar (abspeichern)
+ Änderungen werden extern gespeichert - Kein Thumbnail im Explorer

- Bildbearbeitung & Konvertierung nötig
- Kein einheitlicher Standard


DNG (Digitales Negativ)
Eigentlich könnte man das DNG ebenfalls zu den RAWs zählen. Es soll an dieser Stelle aber eine eigene Erwähnung finden, denn etwas unterscheidet dieses Format. Es ist einerseits von Adobe in´s Leben gerufen worden, andererseits versucht es aber, ein neuer Standard für RAW zu werden. Leider gelingt ihm das aber noch nicht wirklich, da jeder Camerahersteller auf seinem Format beharrt.

Vorteile Nachteile
+ Höchste Qualität - Dateigrößen
+ Nicht veränderbar (abspeichern) - Nicht veränderbar (abspeichern)
+ Änderungen werden extern gespeichert - Kein Thumbnail im Explorer
+ Standardisiertes Format - Bildbearbeitung & Konvertierung nötig


Im wesentlichen müssten dies die gängigsten Dateitypen sein. Zumindest bei mir... Einen sehr lesenswerten Artikel über den Unterschied zwischen RAW, TIFF und JPEG gibt es übrigens hier! Wer also etwas mehr darüber erfahren möchte, sollte sich den Link auf jeden Fall anschauen...


Kurz gesagt: Pixel kennt jeder von seinem Monitor. Sie haben bestimmte Größen und können verschiedene Farben annehmen. Der wesentliche Unterschied ist allerdings, dass sie mehr oder weniger "statisch" sind. D.h. sie haben eben eine feste Größe, Position, Farbe, Eigenschaft. Ein PC kann mit einem Pixel nicht viel anfangen. Vektoren hingegen beschreiben dem PC z.B. eine Form.

Um bei einem Beispiel zu bleiben: Wer in Photoshop einen Kreis mit einem runden, harten Pinsel malt (= Pixelbild) und daneben eine Ellipse aufzieht, (= Vektorbild) sieht im ersten Augenblick keinen Unterschied. Wer die beiden Figuren aber mal skaliert, also größer zieht, dann wieder kleiner usw. wird irgendwann feststellen, dass das Pixelbild wirklich pixelig wird. Denn die angeordneten Pixel werden verschoben. vergrößert und verkleinert und irgendwann nur noch ungefähr die Form eines Kreises haben.

Durch die Eigenschaft eines Vektors weiß die Software aber, dass es sich z.B. um einen Kreis handelt. Deshalb kann man diesen egal wie oft und egal wie groß oder klein machen. Es bleibt ein Kreis. Ich habe das mal wie folgt ausprobiert: In Photoshop einen Kreis aufgezogen (Formenwerkzeug) und einen gleich großen Punkt gemalt (Pinsel). Danach beide Kreise auf 25% verkleinert und anschließend auf 400% vergrößert. Links das Pixelbild, rechts das Vektorbild:

Der Unterschied ist deutlich zu erkennen! Wer also die Wahl hat, sollte eher zum Vektor greifen (in Photoshop ist es z.B. das Form-Werkzeug) statt zum Pixelbild greifen!

In diesem Sinne!

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